Aufklärungsserie: Das ist Tai Chi Gung – Teil 5/15

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Erstveröffentlichung:
Von tai chi gung-User am 26. Mai 2009 um 11:53
Inhalt: Für wen ist Tai Chi Gung geeignet?
auf
http://mein.salzburg.com/interessen/sport_action/2009/05/aufklarungsserie-das-ist-tai-c-4.html
(Hinweis: Forum & Eintrag dort nicht mehr existent)

Für wen ist Tai Chi Gung geeignet?
Generell für Menschen jeder Altersstufe. Fairerweise muss hinzugefügt werden, dass unser Kulturkreis, anders als in Ostasien, mehr zu „Lernen durch Erklären und Verstehen“ als zu vorbehaltslosem „Nachahmen“ neigt, wodurch eine gewisse mentale Reife zum Erkennen der Sinnhaftigkeit der Bewegungsformen nötig ist.

Wie später noch beschrieben wird, ist die Lehr- und Lernmethode in China anders, als wir dies gewohnt sind und verinnerlicht haben. Darüber hinaus wird im ostasiatischen Raum dem Erlernen einer Kunstform andere Bedeutung beigemessen, auch der zeitliche Aspekt besitzt hierbei einen völlig anderen Stellenwert.

Wir sind es gewohnt Ziele anzustreben und scheuen häufig davor zurück, einfach nur Wegen zu folgen, wenn wir nicht zumindest einen Sinn darin erkennen können. Dieses – oft durchaus gesunde – Misstrauen verhindert den „blinden Gehorsam“, welcher nötig wäre, um östlichen Meistern und deren Anleitung zu folgen.

Für den westlichen Menschen muss daher die Lehrmethode angepasst werden. Hierbei ist es nötig ausreichend Erklärungen zu liefern und Ziele zu formulieren. Zumindest jedoch, Wege zu beschreiben und mögliche Stationen aufzuzeigen.

Die hierzu nötige „Weitsicht“, um Zusammenhänge zu erkennen oder auch das Durchhaltevermögen, einen gewissen Weg solange zu beschreiten, bis erste Erfolge sichtbar werden können, ist natürlicherweise an Lebenserfahrung geknüpft und kann daher nicht unbedingt von einem Kind vorausgesetzt werden.
Der rein sportliche, körperliche Aspekt ist selbstverständlich auch von einem Kleinkind zu bewältigen und viele Teil- und Vorbereitungsübungen machen auch Kindern Spaß, falls geeignet eingesetzt und angeleitet.

Dem Jugendlichen bietet sich die Möglichkeit, Alternativen „zum Kampf“ zu finden (Selbstverteidigung OHNE Angriff), sich selbst und seine körperlichen Fähigkeiten besser zu verstehen und Aggressionen zu sublimieren, falls die Bereitschaft vorhanden ist, sich (vielleicht auch derzeit entgegen dem propagierten „äußeren“ Jugend-Mainstream) auch mit „inneren“ oder „anderen“ Dingen auseinanderzusetzen.

Erwachsenen, welche „voll“ im Berufsleben stehen, bietet sich eine enorm wirksame Methode dem Stress entgegenzuwirken, jederzeit innerliche Ruhe zu finden und „den eigenen Akku aufzuladen“, sobald grundlegende Techniken beherrscht werden.

Am anderen Ende der Altersskala ergibt sich mit dieser körperlichen Betätigung eine für uns völlig neue Sichtweise sportlicher Aktivität und Leistungsorientierung.
Wo im üblichen Leistungssport ausschließlich Schnelligkeit und Jugend dominiert, zählt in Tai Chi hingegen Bedächtigkeit (Langsamkeit), Erfahrung und Perfektion. In China praktizieren beispielsweise viele Menschen auch jenseits des Alters von 90 Jahren regelmäßig Tai Chi (Chuan) – und auch wir im Westen könnten Senioren als Vorbilder zur Ausübung und nacheifern einer Sportart haben – und ich meine hiermit nicht zur Betrachtung nostalgischer Reminiszenzen vergangener Erfolge in persönlich bereits „eingestellter“ sportlicher Betätigung, sondern „aktive Vor-Macher“ unter dem Motto: „So geht das“!

…Fortsetzung folgt…

mehr zum Verein unter →www.tai-chi-gung.at

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