Dieser Satz soll uns daran erinnern, dass es nicht darum geht, einen „Streckenabschnitt“ möglichst rasch zu überwinden oder einen (gedachten) „Endpunkt“ einer Übung, eines „Lernabschnittes“, so schnell wie möglich zu erreichen – sondern: So viel wie nur irgend möglich „auf dem Weg dorthin“ zu erfahren, zu erleben, bzw. „einzusammeln“.
Es ist also wesentlich „interessanter“ den „Inhalt des Weges“ aufzunehmen, zu erfahren, zu ergründen – ja: Zu erleben – als den Endpunkt zu erreichen oder die „Übung abzuhaken“, bzw. als „erledigt“ zu betrachten.
Es geht um die Qualität des Weges, nicht um die Quantität (wieviele Wege man möglichst rasch zuruecklegt).
Damit ist also auch ein Paradigmenwechsel gemeint!
Definition Paradigma:
Ein Paradigma ist eine grundsätzliche Denkweise. Das Wort entstammt dem griechischen parádeigma. Übersetzt bedeutet es „Beispiel, Vorbild, Muster“ oder „Abgrenzung, Erklärungsmodell, Vorurteil“; auch „Weltsicht“ oder „Weltanschauung“.
Unter anderem: Wegzukommen von dem Maßstab und der Einstellung der Quantität(ssucht) hin zur Qualität(ssicht)!
D.h.: Den Grundgedanken von „immer mehr“, „immer schneller“, „immer höher“ zu ersetzen durch: „immer besser“, „immer intensiver“ bzw. „immer perfekter“!
Wer ein wenig darüber nachdenkt, wird erkennen, wie maßgeblich dies ist: Alles(!) in unserer Gesellschaftsstruktur scheint ausschliesslich auf Quantität ausgerichtet.
Jedes Bestreben, egal in welchem Bereich (Wirtschaft, Politik, Gesellschaft) ist derzeit ausschliesslich an Zahlen, Mengen und quantitativer Bereicherung ausgelegt. Es zählt ausschliesslich nur „das in Zahlen quantifizierbare“, nicht die Qualität der Ausführung oder Erfahrung.
„Mehr produzieren“, „mehr leisten“, „mehr verdienen“, …, „Wachstumsraten“, „Bevoelkerungszahlen“,“Produktionsraten“ … sowie (Gegenseite zur Steuerung): „mehr sparen“, „mehr einschränken“, sowie: „mehr regeln“ (ausschließlich: Quantität statt Qualität!).
Btw.: Auch „die Krise“ zeigt ganz genau diese Problematik: Es interessieren nur die Zahlen und „Mengen“ der Bevölkerung – völlig egal, wie sich die Maßnahmen auf die Gefühle, Bedürfnisse und Lebens-Qualität der Menschen auswirkt.
Slogan: „…zuerst muessen die Zahlen stimmen, dann…“.
Tai Chi lehrt etwas anderes – nämlich: „Die Vereinigung der Gegensätze“, bzw. „sowohl als auch“. Über einen(!) Aspekt kann niemals „die Gesamtheit“ erfasst werden.
In diesem Sinne: Tsai tsien!