Der Gesundheitsaspekt in Tai Chi Gung

Glossareintrag: Gesundheitsaspekt

Vorwort

Eine umfassende Ausbildung in, sowie das Praktikum von, der „inneren“ Kampfkunst Tai Chi (Chuan) beinhaltet immer mehrere →Aspekte zugleich – Selbst wenn von bestimmten Lehrern oder in bestimmten Kursen Schwerpunkte gesetzt werden.

Merke:
Die verschiedenen Aspekte „greifen“ ineinander und stehen in gegenseitiger Wechselwirkung.

Eine „Verbesserung“, also ein Fortschritt in einem bestimmten Aspekt, wirkt sich auch auf andere Aspekte aus. Große Fortschritte lassen sich daher durch Berücksichtigung und Einbeziehung möglichst vieler Aspekte erreichen.

Über den Gesundheitsaspekt

kann in Bezug zu anderen Aspekten daher auch gesagt werden:
Für einen ungesund lebenden oder gesundheitlich beeinträchtigten Menschen kann es schwierig sein, zu einem Zustand der Ruhe zu finden und zu meditieren oder gar Tai Chi als Kampfkunst zu verwenden.
Eine Tai Chi Gesundheits-Ausbildung konzentriert sich deshalb auf die Linderung der körperlichen Auswirkungen von Stress auf den Körper und Geist.
Und: Für jemanden der sich auf eine Tai Chi Martial Arts-Anwendung konzentriert, ist eine gute körperliche Fitness ein wichtiger Schritt zu einer effektiven Selbstverteidigung.

Seit den ersten weit verbreiteten Schulungen der gesundheitlichen Vorteile des Tai Chi durch Yang Shaohou, Yang Cheng Fu, Wu Chien-ch’uan und Sun Lutang im frühen 20. Jahrhundert, hatte sich daraus nach und nach eine weltweite Anhängerschaft unter den Menschen mit wenig oder gar kein Interesse am Kampfkunsttraining entwickelt.

Die langsame, repetitive Arbeit sowie der Prozess des (Wieder-)Lernens körperlicher Motorik findet sich auch bei Moshé Feldenkrais (1904-1984), welcher eine nach ihm benannte körperorientierte Lernmethode begründete, anhand derer der Ausübende mehr über seinen eigenen Körper und seine Bewegungsmuster erfahren soll. Diese Methode hat sich im Westen vor allem im Rehabilitationsbereich unter klinischer Anwendung bewährt (siehe dazu auch Blogartikel: →Irrtum 4: Langsames Training bringt keine Kraft).

Medizinische Studien des Tai Chi (Chuan)

belegen die Wirksamkeit als Alternative Bewegungform und gesundheitsfördernde körperliche Betätigung in jedem Alter.

Schon leichtes Training von Tai Chi (Chuan) mit langsamen fließenden Bewegungen führt zu Stärkung von Muskulatur und Gleichgewicht, welches sich wiederum positiv auf die Gelenke auswirkt und auch Linderung bei chronischen Gelenkbeschwerden zeigen soll (Positive Auswirkungen auf Schmerzen und Beweglichkeit bei: Arthrose, rheumatoide Arthritis oder Fibromyalgie – http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/43406/ ).

Die Übungen des Tai Chi (Chuan), generieren oder beteiligen körperliche Hebelwirkungen, welche sanft und messbar erhöht werden und dadurch wiederum interne Zirkulationen anregen und verbessern (wie z.B.: Atmung, Wärmeaustausch, Blutkreislauf, Lymphe, Peristaltik, etc.)

Darüber hinaus wirkt sich das Üben von Tai Chi auch positiv auf die psychische Gesundheit aus: Stress wird abgebaut, die Stimmung wird gehoben, das Selbstwertgefühl wird gesteigert, Angstgefühle und Schwermut (Depression) können gelindert werden

Eine Metastudie in englisch vom Mai 2010 beschreibt dies im Detail.
Titel: „Tai Chi on psychological well-being: systematic review and meta-analysis“ Quelle: Pdf-Datei – http://www.biomedcentral.com/content/pdf/1472-6882-10-23.pdf;
Artikel – http://www.biomedcentral.com/1472-6882/10/23/abstract

Diese findet sich – allgemein zugänglich – als PDF-Datei auch in unserem Download in der Rubrik →Generelles – Direktaufruf: →Tai Chi – Studie Mai 2010.

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