Tai Chi Gung – Training mit dem Langstock

Dieses Jahr bietet der Tai Chi Gung – Landessportverein zusätzlich das Training mit dem Langstock an
(Aktuell als zweiten Termin am Mittwoch-Abend in der Halle in Gnigl →Waffentraining_Sbg_1Q_2010.pdf).

Im Training mit dem Langstock (chinesisch: →Gun) erhält ein Adept des Tai Chi Gung den besten Zugang zu den traditionellen chinesischen Langwaffenübungen.

Der Langstock ist eines der besten Übungsgeräte zur Entwicklung von Kraft und Geschicklichkeit – man könnte fast sagen: als ideale Ergänzung zur waffenlosen Tai Chi (Gung) – Form, DAS Zusatztraining für Oberkörper und Arme.

Bei den Übungen und in der Waffenform wird der manns- (bzw. frau- ) hohe Stock in einem faszinierenden, martialisch anmutenden Tanz aus Angriff und Verteidigung geschwungen, gestoßen, gedreht und herumgewirbelt.

Die Familiengeschichte der Yang berichtet hierbei von dessen legendären Begründer selbst (→Yang-Stil), Yang Lu-Chan (1799 – 1872), welcher den Langstock meisterlich zu führen wusste: er habe mit dem Stock Leute auf Hausdächer gehoben und Feuer mit ihm gelöscht. Vom Begründer des Yang-Stiles wird überliefert, dass er nach Erlangung der Meisterschaft durch China reiste und hierbei 18 berühmte Meister mit nicht mehr als jeweils zwei Bewegungen besiegte, welches ihm den Beinamen „Yang, der nicht kämpft“ im Volksmund einbrachte.

Eine (Familien-) Legende zum Stockkampf lautet:
Einst wurde Yang Lu-Chan von einem Meister in einer anderen Kampfkunst zu einem Duell herausgefordert [Anmerkung: und meist ging es damals um Tod oder Leben].

Um diesen drastischen Ausgang zu vermeiden, schlug Yang vor, statt eiserne Speerspitzen, in Farbe getränkte Stoffballen an den Stockenden anzubringen, damit man nach dem Kampf sehen könne, wer wo getroffen wurde.

Der Herausforderer war einverstanden und als dieser schließlich mit Vehemenz anstürmte, vollzog Yang (nur) eine kurze Drehung mit dem Stock und der Angreifer wurde ein Stück durch die Luft geschleudert. Völlig konsterniert betastete jener Besiegte seinen Körper und begriff gar nicht, wie ihm geschehen war. Schweiß stand ihm auf der Stirn und so fuhr er geistesabwesend mit der Hand darüber, als er plötzlich erschrak, da seine Handflächen nun rot gefärbt waren. Doch es war kein Blut, sondern die Farbe von Yangs Stock, der ihn am Kopf getroffen hatte.

Wer im Training den Langstock von ca. 180 cm Länge, bei 3 cm Durchmesser und einem Gewicht von rund 1,2 Kilogramm einmal ordentlich geführt hat, bekommt durchaus eine Vorstellung davon, was bei geeigneten Treffern alles „angerichtet“ werden kann – auch wenn er chinesische Überlieferungen ausschließlich für Legenden hält.

Aber:
Nur keine Angst – im Training üben wir die „Beherrschung des Geräts“ und die dazugehörige körperlichen Fähigkeiten – und keinesfalls, wie wir aufeinander „eindreschen“. Es geht um „die Solo-Form mit der Waffe“.

Wer Interesse hat, mit uns in Salzburg eine Langstock-Form zu trainieren, der möge sich bitte melden.

Trainingszeit: Mittwochs von 20:00 – 21:30 Uhr, in der Dojo-Halle des ASKÖ in Gnigl (Terminplan: → Waffentraining_Sbg_1Q_2010.pdf).
Kontakt zum Verein.

Hier noch ein paar Bildeindrücke (auch Momentaufnahmen innerhalb der Bewegungen):

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3 Antworten zu Tai Chi Gung – Training mit dem Langstock

  1. Hikari sagt:

    Ich finde das Waffentraining mit dem Langstock („Gun“) total super. Es macht richtig Spaß und fördert die Kondition ^^. Das ist einfach klasse ^^ !
    Ich bin schon wieder ganz gespannt und voller Vorfreude, was mich heute beim Langstock-training erwartet ^^.

  2. Hatori Bisco sagt:

    Ich könnte schon ohne den Langstock (der ist nicht nur lang, sondern auch schwer!) nicht so stehen^_^ . Aber mit Training schafft man dann solche krassen Sachen:)).

  3. websifu sagt:

    an Hatori Bisco:
    Das ist gerade auch das Faszinierende und Erstaunliche am Training von Tai Chi (Gung). Als Anfänger übt man z.B. die T-Stellung links und rechts – das strengt jemand Ungeübten auch ganz schön an, man „versteht“ zwar wozu dies im weiteren Training von Tai Chi benötigt wird, „weiss“ aber gar nicht so recht, wozu die Übung (sagen wir:) in der Praxis, im täglichen Leben „nützlich“ sein sollte. Irgendwann einmal kommt dann vielleicht eine Situation: Du rutscht aus, Du stolperst, Du verfehlst eine Stufe oder irgendetwas in der Art …und dann plötzlich, völlig unerwartet und erstaunlich: es passiert etwas anderes, als Du gerade in dieser Situation erwartet hättest – Du „fängst Dich“!
    Meist führt erst ein derartiges „positives Schockerlebnis“ dazu, dass erkannt wird, wozu das Tai Chi Training Dich „plötzlich“ befähigt hat.

    Ähnlich verhält es sich mit dem Langstock: Du trainierst wie der Stock gehalten und geführt wird – das „erscheint“ vorerst alles völlig unspektakulär. Aber die Ergebnisse werden hier noch rascher sichtbar: „plötzlich“ wirbelst Du mit dem Stock, wie die Jedi-Ritter mit ihren Laserschwertern im Star-Wars-Film und denkst Dir wahrscheinlich auch: „Bin ich noch im richtigen Film?“, weil Du Dich selbst anfänglich gar nicht „wiedererkennst“ …oder wenn Dir jemand zusieht und meint: „Wow, wie geht denn das?“, dann antwortest Du vielleicht auch nur: „Keine Ahnung, was meinst Du? – Ich halte doch bloß den Stock!“.

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