Tai Chi (Gung) als Bewegungskunst

Auch in der heutigen Zeit – trotz scheinbarer Aufgeklärtheit und einer inflationären Informationsflut im Internet – fällt es immer noch schwer, die Kampf- und Bewegungskunst Tai Chi einem Laien verständlich zu machen.

Gerade deshalb erscheint es wichtig, immer wieder neue Beispiele und Vergleiche zu präsentieren, um mögliche Mißverständnisse auszuräumen.

In Tai Chi werden in der Regel langsame, meditative Bewegungen nach jahrtausende alten in China überlieferten Vorgaben in perfekter Abstimmung von Körperhaltung, Bewegungsmuster und Atemrhythmus ausgeführt.

Die Ausführung der so genannten →Solo-Form ist eine (Bewegungs-)Kunst, die erst einmal erlernt und danach gepflegt werden muss.

Nicht von ungefähr, haben in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich mehr Musiker, bzw. Menschen, welche bereits ein Musikinstrument spielen können, an den Trainings unseres Vereins teilgenommen.

Warum dies so ist, wird klar, wenn man sich vor Augen führt, dass das Erlernen eines Musikinstrumentes, geschweige denn die Beherrschung desselben, auch nicht mit dem Besuch eines Wochenendkurses erledigt ist.

So wie ein Musikinstrument – z.B. das Spielen einer Gitarre, die Bedienung einer Ziehharmonika; das Zupfen an einer Harfe – nicht binnen weniger Wochen beherrscht werden kann, genau so kann man sich auch das Erlernen einer Tai Chi – Form vorstellen: Aneignen der Grundlagen – üben, üben, üben – dann folgt das erste kleine Musikstück, d.h. eine kleine Form – wieder üben, üben, üben – dann folgt das nächste Stück, eine „größere Form“ und wieder: üben, üben, üben.

Man könnte hierbei ebenso vergleichen:
Anfangs lernt man das Musikinstrument, Noten und Akkorde – bei Tai Chi wäre das Instrument der Körper, die Noten die Körperhaltungen und Bewegungsmuster, die Akkorde dann die →Bilder im →Danlian.

Das Musikstück entspräche der Solo-Form – auch hier gibt es natürlich „Interpretationen“ bestimmter Stücke (Vgl. dazu auch: →Schulen, →Stile).
Die Wiederholung schafft die Perfektion. Ein Musiker „versteht“ dies auf Anhieb.

Genauso ist einem Musiker bewusst, dass er seine Kunst pflegen muss.

Tai Chi Gung – Die Pflege des Tai Chi.

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